BABYÖL, LOTION ODER CREME?
Nach der Geburt ist die Zeit vorbei, in der die Kleinen im warmen, keimarmen Fruchtwasser sind, umgeben von schützender Käseschmiere. Von nun an muss die Haut selbst dafür sorgen, nicht auszukühlen, nicht zu überhitzen, nicht auszutrocknen und sich vor Erregern zu schützen.
Grundsätzlich ist sie dafür auch gewappnet, allerdings sind die Hautschichten von Neugeborenen und Kindern bis zum ungefähr zehnten Lebensjahr deutlich dünner als von Erwachsenen. Das Unterhautgewebe und die Schutzfunktionen sind noch nicht vollständig ausgereift, die Talgproduktion ist noch dabei, sich zu entwickeln und auch die Thermoregulation ist noch nicht ausgereift.
Die Haut ist also durchlässiger für Erreger, Allergene und Schadstoffe aus der Umgebung (und auch aus Pflegeprodukten). Sie verliert leicht Feuchtigkeit & Wärme und neigt zur Trockenheit. Hier ist also unsere Unterstützung gefragt. Wir Eltern können mit der richtigen Pflege darauf achten, den natürlichen Fett- und Feuchtigkeitshaushalt aufrecht zu halten und die Babyhaut zu schützen.
INHALTSVERZEICHNIS
BABYÖL
Öle, Lotionen und Cremes unterscheiden sich vor allem an dem Wasseranteil.
Öle bestehe haben den höchsten Fettanteil und gelten durch die enthaltenen Pflanzenöle als natürliches Mittel zur Hautpflege. Sie sind in ihrer Struktur den Fetten in der Haut ähnlich, wirken rückfettend und schützen die Haut so vor Austrocknung und verbessern zusätzlich den Feuchtigkeitsgehalt der Babyhaut.
Öl ist aber nicht gleich Öl!
Auch bei Ölen ist die Zusammensetzung besonders wichtig. Pflanzliche Öle unterscheiden sich in ihrem Gehalt an ungesättigten und gesättigten Fettsäuren. Ein hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren kann die Haut irritieren und sollte nicht für die Babyhaut verwendet werden. Daher sollte zum Beispiel Olivenöl aus dem Küchenregal nicht für die Babymassage zweckentfremdet werden. Das gilt übrigens auch für alle anderen Öle aus den Küchenschränken – denn selbst hochwertige Bio-Speiseöle sind meist ungereinigt und haben nichts auf der Babyhaut zu suchen.
Tipp:
Babyöle eignen sich übrigens ganz hervorragend für ein milde Reinigung im Windelbereich – sogar direkt nach der Geburt. Hierfür ein paar Tropfen des Babyöls auf ein mit Wasser getränktes Wattepad oder Tuch geben und vorsichtig die betroffenen Stellen reinigen.
BABY LOTION UND BABY CREME
Im Gegensatz dazu zu Ölen bestehen Lotionen zu einem Großteil aus Wasser und sind gerade im Sommer eine sehr schöne Pflege für die Haut.
Cremes unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Wasser- bzw. Lipidanteil. Bei W/O-Cremes – also Wasser-in-Öl-Zubereitungen, handelt es sich um fetthaltige Emulsionen. Sie bestehen aus wenigen Wassermolekülen, die in viel Öl eingeschlossen sind. Solche Cremes ziehen nur langsam in die Haut ein und werden bei sehr trockener, reifer Haut oder auch im Winter als Kälteschutz eingesetzt.
Bei etwas „leichteren“ Cremes und Lotionen handelt es sich um eine O/W-Emulsion – also eine Öl-in-Wasser-Zubereitung. Sie bestehen aus wenigen Öltröpfchen, die in viel Wasser verteilt sind. Sie ziehen meist schneller ein und haben einen kühlenden Effekt.
Lotionen und Cremes enthalten neben Lipiden und Wasser meist zusätzlich noch sogenannte Feuchthaltefaktoren, zum Beispiel Glycerin, die dafür sorgen, dass zusätzlich Wasser in der Haut gebunden wird. Dieses natürliche Feuchthaltesystem der Haut sorgt dafür, dass Feuchtigkeit gespeichert und nicht verloren geht.
PFLEGE - JA ODER NEIN?
Liegen keine Hautprobleme vor, müssen die Babys nicht täglich eingecremt oder eingeölt werden. Da reicht es, die Haut der Kleinen nach dem Baden zu pflegen – ob Öl oder Lotion ist euch überlassen. Allerdings ist die Abwechslung gut, denn eine Pflege, die ausschließlich aus Ölen besteht, kann die Haut auf Dauer austrocknen. Gleiches löst sich in Gleichem – das gilt auch für die empfindliche Babyhaut. Öle bestehen aus Fett, die mit der Zeit auch wichtige Hautfette aus der Haut lösen können.
Anzeichen für einen erhöhten Pflegebedarf sind Trockenheit, Rauigkeit, Juckreiz und Schuppung der Haut. Entsprechende Hautstellen sollten am besten täglich mindestens einmal mit Emollenzien behandelt werden, das heißt mit einer Creme oder Lotion, die natürlichen Feuchthaltefaktoren enthält. Produkte mit NMF schützen angegriffene und trockene Haut etwas wirkungsvoller als Produkte ohne NMF – wie beispielsweise Öle.